Denkmal Nr. Merz010 Kernstadt Merzig

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Denkmal Nr. Merz010 Kernstadt Merzig Verschw. Wegekreuz Trierer Allee                                                          

Gemeinde: Merzig
Ortsteil: Kernstadt
Flurname: Vor Kiesel
Flurstück 69/12
Straße Trierer Straße, gegenüber ehemaliger NLK
Vormaliger Standort:
Bezeichnung verschwundenes Gedenkkreuz

Name:
Material: Holz
Besonderes:
Errichtet/Alter: Anfang 1939
Errichtet von
Grund der Errichtung: Ersatz für älteres Wegekreuz in der Nähe
Eigentümer:
Gepflegt durch:
Gesamtzustand: 

Ersatz für älteres Wegekreuz in der Nähe

Verschwunden ist das Wegekreuz, dass noch bis in die 1970er gegenüber dem Hauptportal des damaligen Landeskrankenhauses am Straßenrand der Trierer Allee stand. Das Wegekreuz muss neueren Datums sein, in topographischen Karten taucht es erstmals Anfang der 1940er auf.
Ein Schrägluftbild, aufgenommen aus dem Flugzeug in den 1960er Jahren, zeigt ein kleines Kreuz, umsäumt von einer halbrunden Liguster-Hecke. Wie aus einem Zeitungsartikel der Saarländischen Volkszeitung vom 16. Juni 1953 hervorgeht, stand das Kreuz auf einem Sockel aus Kunststein, umgeben von Stiefmütterchen und kleinen Zierpflanzen. Es hatte die selten vorkommende Ausgestaltung eines Eichenkreuzes: Hoch- und Querbalken waren wie stilisierte Eichenblätter geformt. Zum Witterungsschutz war das Kreuz überdacht.
Es gibt leider keine belastbaren Quellen, die über den Anlass seiner Errichtung und den Grund der Entfernung (Straßenverbreiterung ?) Zeugnis geben. In einem Zeitungsartikel der Merziger Volkszeitung vom 2. Januar 1939 berichtet ein unbekannter Verfasser von einem Vorgängerkreuz, dass sich 15 Meter weiter stadteinwärts, ebenfalls zwischen Trierer Straße und den angrenzenden Feldern, befunden habe. Der Überlieferung nach soll es sehr alt gewesen sein; alte Merziger wollten wissen, dass es bereits Mitte des 18. Jahrhunderts aufgestellt worden sein könnte. Es war jedenfalls ein schlichtes Holzkreuz, das auf einem Sandsteinblock ruhte und als einzigen Schmuck ein gerahmtes Heilandbildchen trug. Eine Inschrift war nicht vorhanden. Zudem stand das Kreuz unterhalb des Straßenniveaus.
Über den Grund der Errichtung des Vorgängerkreuzes konnte der Schreiber des Artikels nur auf unbestätigte Gerüchte verweisen: vermutet wird demnach, dass es ein Gedenkkreuz war für einen Müller, der an dieser Stelle überfallen, seiner gesamten Barschaft beraubt und getötet worden sei. Andere glaubten eher an einen tödlichen Unfall am Stadtausgang in Richtung Mettlach und Saarburg. Wie auch immer: da das alte Holzkreuz im Laufe der Jahrzehnte morsch, das Bildnis unansehnlich geworden war, verfügte die damalige Gauleitung 1938 die Aufstellung eines Ersatzkreuzes gegenüber dem Portal des Landeskrankenhauses, von der Straße gut sichtbar aufgestellt auf einem aufgeschütteten Erdsockel. Die Arbeiten auf dem landeseigenen Gelände wurden von Mitarbeitern der Heil- und Pflegeanstalt durchgeführt und Anfang 1939 geschlossen.