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Denkmal Nr. Merz007 Kernstadt Merzig Verschw. Wegekreuz Waldstraße
Gemeinde: Merzig Ortsteil: Kernstadt Flurname:Langkreuz Flurstück Straße Waldstraße, Höhe Gymnasium am Stefansberg Vormaliger Standort: Bezeichnung Verschwundenes Wegekreuz in der Waldstraße Name: Wegekreuz an der Waldstraße Material: Sandstein Besonderes: Errichtet/Alter: unbekannt, 1879 Errichtet von Grund der Errichtung Eigentümer: Gepflegt durch: Gesamtzustand: |
Ein schmuckes Wegekreuz, mit seinem ungewöhnlich langen Schaft für unsere Region untypisch, stand noch bis in die 1940er an der Waldstraße auf der Gartenmauer der Königlichen Präparandenanstalt, einer Einrichtung, die auf den Besuch des benachbarten Lehrerseminars vorbereitete. Das Gebäude, das eine Zeitlang auch das Merziger Amtsgericht beherbergte, gehört heute zum Komplex des Gymnasiums am Stefansberg.
Ein qualitativ gutes Foto, 1935 aufgenommen, ist erfreulicherweise erhalten. Es zeigt eine lang gestreckte, unkannelierte achteckige Säule, auf der ein zweigliedriges, ebenfalls achteckiges Kapitell ruht. Darüber befand sich ein sechseckiges Steinkreuz im gedrungenen griechischen Stil, ohne Corpus. Die Inschriften, die am Schaft angebracht waren, sind anhand des Fotos nicht mehr zweifelsfrei entzifferbar. Die eingemeißelte Jahreszahl 1879 ist allerdings ablesbar. In diesem Jahr soll, wie in einem Zeitungsbericht der Saarländischen Volkszeitung aus 1953 zu lesen ist, Frau Elise Bauer aus Merzig die Restaurierung des Kreuzes in Auftrag gegeben haben. Ausgeführt hatte die Erneuerungs- und Umgestaltungsarbeiten, die in ihrer Formensprache an lothringische Vorbilder erinnerten, der Merziger Steinmetz Peter Schilly, im Volksmund Bayer Champ genannt. Unbekannte hatten das aufstehende Kreuz während des 2. Weltkrieges abgeschlagen. Nach dem Krieg erfolgte keine Renovierung, vermutlich wurde der verbliebene Schaft auf einer Deponie „entsorgt“. Da der Neubau der städtischen Präparandenanstalt erst am 18. Oktober 1906 eingeweiht wurde, immerhin ein Vierteljahrhundert nach der bezeugten Renovierung des Kreuzes, dürfte sich das Denkmal zuvor an einem anderen Standort gefunden haben. Vermutlich stand es als Geleitkreuz irgendwo in der Nähe der Präparandenanstalt, wahrscheinlich direkt an der Waldstraße als einer der beiden damaligen Nordausgänge der Stadt. Der Wald des Kammerforstes, durch den der weite Weg nach Trier führte, reichte im 19. Jahrhundert noch bis in den Bereich des Gymnasiums. An den Enden der Ausfallstraßen Wegekreuze wurden häufig sog. Geleitkreuze errichtet. |
Ansichtskarte aus 1910 (um)
Foto aus 1935: Bürgerarchiv Merzig