Denkmal Nr. Merz005 Kernstadt Merzig

Zur Übersicht der Wegekreuze der Stadt Merzig und der einzelnen Ortsteile                                               Zurück zur Startseite
Zur Übersicht der Wegekreuze des Kernstadt Merzig                                                                                       Impressum                             

Denkmal Nr. Merz005 Kernstadt Merzig Missionskreuz an der Kreuzbergkapelle                                                          

Gemeinde: Merzig
Ortsteil: Kernstadt
Flurname: Kreuzberg
Flurstück Kapellengrundstück
Straße
Vormaliger Standort:
Bezeichnung Missionskreuz
Name: Heilig Kreuz an der Kreuzbergkapelle
Material: Sandstein
Besonderes:
Errichtet/Alter: 1712
Errichtet von
Grund der Errichtung Volksmission
Eigentümer: Kirchengemeinde St. Peter
Gepflegt durch: Kirchengemeinde
Gesamtzustand: gut
Wenn man vor der Kreuzbergkapelle steht und der Blick zunächst auf das steinerne Kreuz an der Rückfront der Kapelle fällt, könnte man annehmen, das barocke Kreuz sei an die Kapelle angebaut worden. Gefehlt: die heutige Kapelle, erst 1858 von der Merziger Familie Johann Bock gestiftet und 1948 nach kriegsbedingter Zerstörung neu aufgebaut, ist fast 150 Jahr jünger. Ob das 1712 geweihte Kreuz immer an der heutigen Stelle gestanden hat, darf allerdings bezweifelt werden. Denkbar ist auch, dass es weiter westlich direkt am Berghang stand, so dass man es von der Stadt aus gut einsehen konnte.

Gesichert ist, dass es sich um ein Missionskreuz handelt. Im sog. Hungerjahr 1709 fand eine Volksmission in Merzig statt, die wegen der Nöte der Bevölkerung nur wenig Resonanz fand, ganz anders als die große Jesuitenmission des Jahres 1719. Trotz der damaligen Armut errichtete man drei Jahre später das obligatorische Erinnerungskreuz an die Mission. Geweiht wurde das „Heilige Kreuz“ auf der Bergnase des Kreuzbergs am 24. August 1712. Es wurde, schon lange vor Einsetzen der Prozession am Josefstag, zum Ziel einer jährlichen Karfreitagsprozession.

Das Missionskreuz, aus weißem Kalkstein geschaffen, weist barocke Züge auf. Am breiten Postament befindet sich eine in den Stein gehauene Relieftafel; deutlich erkennbar sind aufgrund der Verwitterung nur noch die am Rand eingemeißelten Akanthus-Ranken. Gut lesbar ist die Inschrift, die auf einer nachträglich angebrachten Tafel eingelassen ist: IM JAHR CHRISTI / 1818 IST DIESES CRUT / Z RENOVÜRT VORDEN.

Darüber befindet sich der bauchartig geschwungene Teil des Mittelstücks mit. Es ist mit den „Arma Christi“ verziert, den Leidenswerkzeugen (Kreuzigungsnägel, Leiter zur Kreuzabnahme). Das abschließende kleine Kreuz trägt keinen Korpus; offen gelassene Bohrlöcher an den Kreuzbalken lassen jedoch auf die einst dort befestigte Skulptur des Gekreuzigten schließen. Auf einem Foto aus 1948 kann man diese Skulptur sehen, ebenso das gewelltes Blechdach, mit dem das Missionskreuz gegen Wetterunbill geschützt wurde..

 

 

Foto aus 1948 (Bürgerarchiv)